Zur Staatsnote: Attraktivität des Lehrerberufs steigern und Lehrerbildung flexibilisieren

Anlässlich der Veröffentlichung der Staatsnoteam 17.07.2020 fordert der Junge BLLV in einer Pressemitteilung eine Attraktivitätssteigerung des Lehrerberufs und die Flexibilisierung der Lehrerbildung. "Wir freuen uns für alle jungen Kollegen und Kolleginnen, die eine Planstelle erhalten haben. Es darf aber nicht vergessen werden, dass die Situation für die Kolleginnen und Kollegen an den Realschulen und Gymnasien unverändert schwierig und unsicher sei“, betonen Monika Faltermeier, Sebastian Hatib und Simon Glöbl, die Vorsitzenden des Jungen BLLV. Außerdem sei der Ausblick aufgrund des fehlenden Nachwuchses im Bereich Mittel- und Förderschule alles andere als positiv.

Die drei Vorsitzenden des Jungen BLLV - alle an einer Mittelschule tätig - beobachten mit Sorge, dass die Studierendenzahlen für das Lehramt Mittelschule immer weiter zurückgehen. „Auch die Bedarfsprognose des Ministeriums zeigt, dass in den nächsten 5-10 Jahren nicht genug Mittelschullehrkräfte zur Verfügung stehen. Natürlich spielt die unterschiedliche Besoldung kombiniert mit der Unterrichtsverpflichtung auch eine Rolle bei der Wahl des Lehramts.“ Sie weisen außerdem darauf hin, dass man auch im Bereich der Fach- und Förderlehrkräfte seit Jahren mit dieser Problematik zu kämpfen habe.  

„Die Anforderungen an Schule haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Deshalb muss sich auch die Lehrerbildung ändern“, so der Vorstand des Jungen BLLV übereinstimmend. Nötig seien mehr Flexibilität, mehr Perspektiven und eine sich weiter steigernde Qualität. Auch das trage zur Attraktivitätssteigerung des Berufes bei. „Die Vermittlung des fachlichen Wissens ist erwiesenermaßen nur ein Teil des Aufgabengebiets der Lehrkräfte – dies spiegelt die aktuelle Lehrerbildung nicht wider. Sowohl im Studium als auch im Referendariat müssen sich die Inhalte und Prozesse ändern, um die angehenden Lehrkräfte besser auf die Praxis vorzubereiten. Zudem machen es die starren Strukturen in der Lehrerbildung für die Studierenden sehr schwer auf Veränderung im Lehrerbedarf zu reagieren. Es darf nicht sein, dass motivierte Junglehrkräfte nur unter erschwerten Bedingungen im letzten Drittel des Studiums das Lehramt wechseln können.“

Sie appellieren an das Ministerium, in diesen beiden Bereichen die Rahmenbedingungen so zu verändern, dass mehr – und vor allem ausreichend – motivierte, junge Menschen Lust haben, an Grund-, Mittel- und Förderschulen zu arbeiten. Nur so kann der Lehrernachwuchs die nächsten Schülergenerationen individuell und bestmöglich fördern und Bayern seine Vorreiterrolle im Bildungsbereich sichern und ausbauen.     

„Jede Lehrerin und jeder Lehrer möchte den Schülerinnen und Schülern die bestmögliche Ausbildung und Unterstützung zukommen lassen. Wir können aber nur soviel geben, wie es die Personaldecke erlaubt. Es können keine Lehrkräfte eingestellt werden, die es nicht gibt. Eine Attraktivitätssteigerung und Flexibilisierung der Lehrerbildung ist also dringend notwendig“, betont der Vorstand des Jungen BLLV abschließend.

Links und Downloads:

Ansprechpartner:

Monika Faltermeier, 1. Vorsitzende im Jungen BLLV, arbeitet als Lehrerin an der Marie-Pettenbeck Schule in Wartenberg. Die ausgebildete Gymnasiallehrerin hat die einjährige Begleitende Qualifizierung erfolgreich abgeschlossen und arbeitet nun fest an der Mittelschule.
E-Mail: monika.faltermeier(at)junger.bllv.de  |  Tel.nr.: 0176 31 67 36 23
 
Sebastian Hatib, 2. Vorsitzender im Jungen BLLV, stammt aus Mittelfranken und ist bereits seit seinem Studium im BLLV aktiv. Derzeit ist der Mittelschullehrer in Dachau eingesetzt.
E-Mail: sebastian.hatib(at)junger.bllv.de  |  Tel.nr.: 0160 94 66 73 84
 
Simon Glöbl, 3. Vorsitzender im Jungen BLLV, stammt aus Niederbayern. Er hat 2018 den Vorbereitungsdienst erfolgreich beendet und unterrichtet aktuell an der Sophie-Scholl-Mittelschule in Burglengenfeld (Oberpfalz).
E-Mail: simon.gloebl(at)junger.bllv.de  |  Tel.nr.: 0176 30 37 22 61