Das Referendariat bzw. der Vorbereitungsdienst sind kein Zuckerschlecken und die durch Corona bedingten Unsicherheiten und notwendigen Maßnahmen bringen in diesem herausfordernden Ausbildungsabschnitt einiges durcheinander. Umso wichtiger sind aus unserer Sicht eine transparente, klare Kommunikation und Bedingungen, die dem Lehrkräfte-Nachwuchs trotz Pandemie einen fairen Abschluss ermöglichen.
Obwohl sich der BLLV seit Monaten für klare Regelungen für Referendar*innen aller Schularten einsetzt und wir schon viele Erfolge für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen erreichen konnten, gibt es noch immer viele offene Fragen und Regelungen. Mit zwei dringenden Anliegen im Namen der Referendar*innen und Lehramtsanwärter*innen wendet sich die 1. Vorsitzende des Jungen BLLV, Monika Faltermeier, am 18. Januar 2021 an das Kultusministerium:
Forderung nach Lehrproben-Prüfungsgespräche ohne Corona-Fokus
Schule und Unterricht während einer Pandemie ist eine absolute Ausnahmesituation. Ein Stundenentwurf für eine Stunde unter Corona-Bedingungen - so wie aktuell geplant - führt das Prüfungsgespräch ad absurdum. Es ermöglicht kaum Sozialformen, kreative Ideen und benachteiligt Unterrichtsfächer wie Sport oder Musik erneut extrem.
Die Prüflinge sollen zeigen können, dass sie im Alltag wertvolle Stunden planen und nicht, dass Sie unter Corona eingeschränkte Notfallstunden entwerfen können!
Dies muss zeitnah kommuniziert werden, da die Ersatztermine bereits gesetzt sind, auch um kursierenden Gerüchten ein Ende zu setzen.
Forderung nach Anrechnung von Ausbildungsabschnitten für schwangere Referendarinnen
Schwangere Referendarinnen sind aktuell vom Präsenzunterricht ausgenommen, um sie keinem Gesundheitsrisiko auszusetzen. Allerdings nehmen sie weiter digital an den Seminarsitzungen teil und bereiten für Vertretungslehrkräfte und Teamlehrkräfte Stundenmaterial vor. Nun braucht es eine verbindliche Zusage, dass die abgeleisteten Ausbildungsabschnitte angerechnet werden!
Der Originalbrief vom Jungen BLLV an das Kultusministerium kann hier heruntergeladen werden: Brief mit Forderungen zum Referendariat vom 18.01.2021
Monika Faltermeier, 1. Vorsitzende des Jungen BLLV, spricht sich außerdem für eine Professionalisierung der Informationspolitik aus:
"Die Pandemie hat Bayern weiter im Griff. Es braucht Regelungen, die den Referendar*innen in dieser Situation Planungssicherheit und Gewissheit geben. Oft wurden die Seminare nur stückweise und kurzfristig, teilweise auf inoffiziellen Wegen informiert. Letzteres führt dazu, dass (Falsch-)Informationen kursieren, die auf Hörensagen beruhen. Dies führt vor Ort zu Verwirrung und erhöht die Belastung für die Seminare und vor allem für die betroffenen Referendar*innen. Daher fordern wir für die Zukunft eine klare, frühzeitige und umfassende Information der Seminare - und zwar auch für erwartbaren Szenarien in der Zukunft."