Tipps und Infos für Förderlehrerinnen und Förderlehrer
Förderlehrer*innen (FöL) mit dieser Ausbildung gibt es nur in Bayern, sie werden an Grund- und Mittelschulen sowie in Förderzentren eingesetzt. Auf dieser Seite findest du Antworten rund um das FöL-Berufsbild - von der Ausbildung bis hin zu Praxistipps.
Wie wird man FöL?
Um Förderlehrer*in werden zu können, muss man mindesten 16 Jahre alt sein und einen mittleren Bildungsabschluss sowie die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Man bewirbt sich bis Mitte Dezember an einem der beiden Institute (Staatsinstitut Bayreuth oder Staatsinsitut Freising). Es folgen ein erster schriftlicher Test (vor allem in Mathematik und Deutsch) und in weiterer Folge ein zweiter Test in Form eines mündlichen Gesprächs.
Wenn die Tests erfolgreich bestanden sind, beginnt im September die dreijährige Ausbildung. Diese hat zuerst die Grundschule als Schwerpunkt, im 2. Jahr die Mittelschule und im 3. Jahr erfolgt eine Vertiefung bzw. ein Einblick in andere Schulen. Im Praktikum (20-24 Wochen) besteht die Möglichkeit, in jeder Schulart Erfahrungen zu sammeln. Am Ende der drei Jahre wird das erste Staatsexamen abgelegt - in Fächern wie Psychologie, Pädagogik, Schulpädagogik, Mathe, Deutsch, Deutsch als Zweitsprache und förderlehrerspezifischen Fächern.
Der Vorbereitungsdienst im Anschluss dauert zwei Jahre und endet mit dem zweiten Staatsexamen. Während des Vorbereitungsdienstes ist man fest an einer Grund- oder/und Mittelschule eingesetzt. Gleichzeitig findet einmal wöchentlich ein Seminar statt, in dem neben fachlicher Begleitung der Austausch mit anderen FöL sehr gewinnbringend ist.
Alltag eines Förderlehrers
Alexander Hecht, der Ansprechpartner der Fachgruppe Förderlehrer*innen im Jungen BLLV, hat uns auf Instagram Einblick in seinen Alltag als FöL gegeben. (in Kürze folgt hier die Verlinkung zur Story-Collection auf Instagram)
Dabei erzählt er, wie ein typischer Tag bei ihm aussieht - vom Schulfrühstück bis zum eigenverantwortlichen Unterricht zur Differenzierung in Deutsch und Mathematik. Er nimmt euch mit in sein FöL-Zimmer und zeigt euch dort, wie er arbeitet, zB welche Rituale, Belohnungssysteme er geschaffen hat. Er stellt euch auch seine Arbeitsgruppe Streetart und Graffiti (auf Instagram @streetart_wug) vor, die er an seiner Schule ins Leben gerufen hat.
Lernpläne und Kooperation mit Klassenleitungen
Nach Einteilung von zehn eigenverantwortlichen Stunden durch die Schulleitung in Absprache mit dem*der FöL geht's an die Planung von Differenzierungsstunden. Aufbauend auf dem Stundenplan sucht sich der*die Förderlehrer*in dafür noch fünf Kooperationslehrkräfte an der Schule, um in diesen Klassen Schülerinnen und Schüler in Deutsch, Mathematik und DaZ zu fördern.
Ein*e Förderlehrer*in arbeitet dabei eng mit der jeweiligen Klassenleitung zusammen, um das jeweilige Ziel bestmöglich zu erreichen. Die Differenzierung kann dabei im Klassenzimmer stattfinden - was besonders zu Beginn empfehlenswert sein kann - oder aber auch im eigenen Förderlehrerzimmer. Als Ansprechpartner*in für das Kollegium kann ein*e FöL aufzeigen welche Möglichkeiten der Förderungen es gibt. Sind erste Erfolge erzielt ist der Weg für eine gelingende und vertiefendere Kooperation geebnet.
Nach Login in den Mitgliederbereich stehen nachfolgend die Dateien "SuS Beobachtungen" sowie "Lernplan" zur Verfügung:
(Heraus-) Forderungen von FöL
Der aktuelle Lehrermangel an Grund- und Mittelschulen geht auch an Förderlehrerinnen und Förderlehrer nicht spurlos vorbei: In einem Video und einem Artikel kritisiert Alexander Hecht in seiner Funktion in der BLLV-Fachgruppe Förderlehrer*innen die gestiegene Arbeitsbelastung und den fehlerhaften Einsatz von FöL. Die Erhöhung der eigenverantwortlichen Stunden und der Einsatz als Vertretung für gesamte Klassen seien auf die fehlerhafte Personalplanung der Regierung zurückzuführen und nicht durch Dienstanweisungen abgedeckt. Dabei bezieht er sich auch auf eine Umfrage aus der Fachgruppe Förderlehrer*innen im BLLV. In dem Artikel "Förderlehrer*innen nicht bereits in den ersten Dienstjahren verheizen" wurden konkret die Ergebnisse der jungen FöL ausgewertet und Forderungen aufgestellt. Außerdem verweist er auch auf die Rechtsgrundlage für den Einsatz von Förderlehrkräften an Grundschulen, Mittelschulen und Förderschulen.
Weiterführende Infos und Ansprechpartner für FöL
Im BLLV stehen dir folgende Ansprechpartner zur Verfügung:
- Jochen Fischer, Landesfachgruppenleiter der Förderlehrer*innen unter foerderlehrer(at)bllv.de
- Alexander Hecht, Ansprechpartner der Fachgruppe Förderlehrer*innen im Jungen BLLV (für FöL in den ersten 10. Dienstjahren) unter foerderlehrer(at)junger.bllv.de
Schau auch gerne auf der BLLV-Fachgruppenseite für Förderlehrer*innen vorbei oder am Instagram-Kanal @foerderlehrer_bllv.