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Einstellungszahlen für Grund- und Mittelschulen

Forderungen zur Staatsnote 2021

Die Volleinstellung an GS und MS sowie für FL und FÖL im September 2021 ist höchst erfreulich für diese jungen Kolleg*innen. Der zugrundeliegende, gravierende Lehrermangel ist jedoch ein Armutszeugnis einer verfehlten Personalpolitik.

Gratulation an die neuen Kolleginnen und Kollegen

"Wir begrüßen es, dass es sowohl an Grund- als auch an Mittelschulen eine Vollanstellung gibt. Es freut mich sehr, dass diese Referendar*innen und Lehramtsanwärter*innen, die ihre Ausbildung unter wirklich schwierigen Bedingungen abgeschlossen haben, im folgenden Schuljahr ihren gewählten Beruf ausüben können", kommentiert Monika Faltermeier, 1. Vorsitzende des Jungen BLLV, die am heutigen Freitag, 16.07.2021 veröffentlichten Einstellungszahlen.

Grund-, Mittelschul- sowie Fach- und Förderlehrkräfte kämpfen mit Lehrermangel

Gleichzeitig ist es ihr wichtig, in diesem Zuge auf das zugrunde liegende Problem - die verfehlte Personalpolitik - hinzuweisen: "Diese Volleinstellung ist nur möglich, weil wir einen eklatanten Lehrermangel an diesen Schularten bzw. diesen Fachrichtungen haben. Obwohl der gesamte Prüfungsjahrgang eingestellt wurde, wissen wir, dass es im nächsten Schuljahr nicht genug Lehrer*innen gibt, um dem Bildungsauftrag nachzukommen und den Kindern und ihren individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden."

Die junge Mittelschullehrerin weist außerdem auf die bereits jetzt herrschenden Missstände im Bereich der Förder- und Fachlehrer*innen hin. "Es darf nicht sein, dass Förderlehrkräfte als Vertretung für fehlende Lehrkräfte eingesetzt werden und auch Fachlehrer*innen mit viel zu großen Gruppen arbeiten müssen - das ist ein Armutszeugnis der Personalpolitik." Auch Grund- und Mittelschullehrkräfte würden schon jetzt mit zwei Krisen gleichzeitig kämpfen - dem Lehrermangel und der Coronapandemie - und versuchten mit viel zu wenigen zeitlichen Ressourcen den Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden. Eine Besserung dieser Situation sei für das kommende Schuljahr nicht in Sicht.

Forderung nach flexibler Lehrerbildung und attraktiveren Rahmenbedingungen

Der BLLV und der Junge BLLV weisen bereits seit Jahren darauf hin, dass der Lehrberuf attraktiver werden muss. "Eine Attraktivitätssteigerung und Flexibilisierung der Lehrerbildung ist dringend notwendig“, betonte der Vorstand des Jungen BLLV bereits vor einem Jahr. Zur Attraktivitätssteigerung gehört für sie neben besseren Rahmenbedingungen auch eine faire Entlohnung. Grund- und Mittelschullehrkräfte sowie Fach- und Förderlehrkräfte haben mit Abstand die höchste Unterrichtsverpflichtung (27-29h) und das heterogenste Schülerklientel, allerdings die geringste Besoldung (zwischen A9-A12). Auch eine Reform der Ausbildung könnte dem Schweinezyklus zwischen Arbeitslosigkeit und Personalmangel entgegenwirken: das Modell der flexiblen Lehrerbildung des BLLV zeigt, wie es funktionieren könnte.

Diesen Appell richtet der Junge BLLV an das Ministerium. Unsere Schülerinnen und Schüler verdienen es, motivierte, junge Menschen an ihren Schulart vorzufinden, die Lust und ausreichend Ressourcen haben die Schule von morgen zu gestalten. Nur so kann Bayern seine Vorreiterrolle im Bildungsbereich sichern und ausbauen.

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