Spätestens seit Corona sind sie an allen Schulen präsent: digitale Programme wie „edupage“, „Schulmanager“ oder „Teams“. Hier kann die Lehrkraft von heute alles digital managen: die Kommunikation mit Schüler*innen und Erziehungsberechtigten, Gesprächstermine, Krankenmeldungen, Videokonferenzen, Vertretungspläne und Klassenbücher.
Aber was nach einem praktischen Verwaltungssystem für Lehrkräfte klingt, wird in Bayern kritisch diskutiert. Bei der Frage, welches System das Beste ist und vor allem welche Rolle dabei der Datenschutz spielen sollte, scheiden sich die Geister. Seit einigen Monaten hat das Ministerium nun die „BayernCloud“ ausgerollt – kostenlos und datenschutzkonform. Jedoch sind viele Lehrkräfte nach den Problemen mit „Mebis“ in der Zeit des Distanzunterrichts noch skeptisch und wollen ihre bereits knappen Ressourcen nicht damit verbringen, von einem funktionierenden System auf ein Neues zu wechseln.
Für Monika Faltermeier, 1. Vorsitzende des Jungen BLLV, ist klar: „Wie das Programm letztendlich heißt, ist nebensächlich. Es soll und muss stabil laufen, einfach zu nutzen sein und eine Entlastung für Lehrkräfte, Kinder und Eltern darstellen.“
Um die Lehrkräfte wirklich zu entlasten sei es wichtig, ein Programm einzuführen, das die Verwaltung aller Schulangelegenheiten ermöglicht. So müsse man sich nicht in die Nutzung verschiedener Plattformen für Videokonferenzen, Vertretungspläne, Nachrichten und Termine einarbeiten.
„Das Tool sollte im Idealfall ein Alleskönner sein“, so Faltermeier. „Würden alle Schulen in Bayern mit dem gleichen System arbeiten, wäre das zum Beispiel bei einem Schulwechsel oder auch für Fachlehrkräfte mit Einsätzen an mehreren Schulen eine enorme Entlastung.“ Welche Lösung jedoch für die Lehrkräfte, Eltern und Kinder am besten passt, könne letztendlich nur die Schule vor Ort individuell entscheiden.
Faltermeier abschließend: „Entscheidend ist, dass bei aller Diskussion um die digitalen Möglichkeiten nicht vergessen wird, was wirklich im Zentrum unserer Arbeit stehen muss: nämlich nicht die Datenpflege, sondern die Kinder.“ Hier gäbe es nach zwei Jahren Pandemie besonders emotional große Defizite, die es nun aufzuarbeiten gelte.