Lehrkräfte gehören aufgrund der hohen und immer weiter steigenden Anforderungen zur Risikogruppe hinsichtlich psychischer und physischer Erkrankungen. Lehrkräftegesundheit ist ein zentraler Punkt im aktuellen Leitantrag des Jungen BLLV – darin fordern wir unter anderem eine hohe Flexibilität hinsichtlich der Zeitmodelle. Es ist wichtig, dass wir mit unseren Ressourcen sinnvoll und auch langfristig haushalten können, denn wir haben noch viele Berufsjahre vor uns. Der selbst gewählte Teilzeitumfang soll jedoch nicht davon ablenken, dass es noch weitere dringende Maßnahmen zur Entlastung der Lehrkräfte zugunsten unserer Gesundheit erfordert.
Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch und eine bewusste Entscheidung für unseren Teilzeitumfang ermöglicht es uns, unsere persönliche Lebensgestaltung und -situation zu berücksichtigen. Uns junge Lehrkräfte betrifft dabei auch besonders die Work-Life-Balance und die Vereinbarkeit unseres Berufes mit der Familie. Nur wenn die Rahmenbedingungen attraktiv gestaltet sind, werden junge Menschen dazu ermutigt, den Lehrberuf anzutreten oder sich überhaupt für ein Lehramtsstudium zu entscheiden. Wir fordern die Politik deshalb auf, mit flexiblen Rahmenbedingungen zeitgemäße Signale für die kommenden Generationen an Lehrkräften zu setzen!
Mit einer verpflichtenden Mindeststundenanzahl für unsere Tätigkeit den Lehrkräftemangel zu bekämpfen ist ein Trugschluss. Im besten Fall schreckt man junge, motivierte Lehrkräfte ab, mangels Flexibilität der Rahmenbedingungen überhaupt in den Job einzusteigen oder zu bleiben. Im schlimmsten Fall können langfristige negative Auswirkungen auf die physische und mentale Gesundheit die Folge sein.
Kommentar von Alexander Hecht, Vorsitzender des Jungen BLLV
Weiterführende Links:
- Zum BLLV-Artikel "Weniger Teilzeit und die beste Vereinbarkeit von Familie und Beruf - wie soll das gehen?"
- Zum BLLV-Artikel "Statistik alleine hilft nicht – Taten müssen folgen"
- Leitantrag des Jungen BLLV "Macher*in - von Zeit wird’s zu machen, jetzt!"