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Briefe ans Kultusministerium

Update: Junger BLLV fordert klare Entscheidungen für die Lehrproben

Die Lehramtsanwärter*innen und Referendar*innen aller Schularten stehen durch das Schweigen des Ministeriums zu den anstehenden Lehrproben unter enormen Druck. Deshalb wendet sich der Junge BLLV gemeinsam mit der Fachgruppe Seminar mit der Forderung nach Planungssicherheit an das Kultusministerium. "Die Prüflinge brauchen noch vor den Weihnachtsferien Klarheit und Planbarkeit!“ so die 1. Vorsitzende des Jungen BLLV, Monika Faltermeier. Das Unverständnis, auch nach fast zwei Jahren Schule unter Pandemiebedingungen nicht angemessen zu reagieren, ist unter den Betroffenen groß.

Update: Antwort des Kultusministeriums zu den Prüfungslehrproben

Das Kultusministerium ist – wie gefordert – noch vor Weihnachten zu einer Entscheidung bezüglich der anstehenden Lehrproben gekommen. Die Schulen sind weiterhin geöffnet und es wird an Präsenzlehrproben festgehalten. Nur in absoluten Ausnahmefällen (z.B. für schwangere Referendar*innen und Lehramtsanwärter*innen) kommt ein Prüfungsgespräch in Frage. 

Das Kultusministerium betont, dass durch ihre Entscheidung die Möglichkeit, vor Ort flexibel auf die individuelle Situation und die unterschiedlichen Rahmenbedingungen einzugehen, im Fokus steht. Damit soll der Tatsache Rechnung getragen werden, dass die Rahmenbedingungen und aktuelle Lage sowohl innerhalb eines Bezirkes wie auch innerhalb Bayerns aber sogar innerhalb eines Schulamtsbezirkes oft sehr unterschiedlich ist. Das Ministerum setzt größtmögliche Vergleichbarkeit als oberste Prämisse.

Wir als Junger BLLV fordern, dass diese individuellen Lösungen vor Ort auch der Realität gerecht werden, welche die Lehramtsanwärter*innen und Referendar*innen in ihrer Schule und Klasse antreffen. Eine faire Lösung bedeutet für uns, dass kurzfristige Änderungen auch in der Bewertung berücksichtigt werden müssen. Methoden, Sozialformen und individuelle Förderung, die ein wesentlicher Bestandteil der pädagogischen Arbeit sind, bedürfen einer Einübungszeit. Prüfungslehrproben sind wie alle Unterrichtsstunden auf die individuellen Bedürfnisse und Stärken der Klasse und der einzelnen Kinder zugeschnitten und können nicht eins zu eins auf eine andere Klasse übertragen werden. Inhaltlich sind die Prüfungslehrproben Teil einer Sequenz und basieren auf den vorhergehenden Unterrichtsstunden. All diesen Faktoren müssen auch bei individuellen Lösungen vor Ort Rechnung getragen werden.

Wir sind weiter an eurer Seite, unterstützen alle Referendar*innen und Lehramtsanwärter*innen weiterhin bei ihren Prüfungslehrproben und beraten bei auftauchenden Problemen. Auch die Personalräte vor Ort und im Bezirk sind für euch da. Die Dienstrechtsabteilung berät euch, wenn ihr euch in einer Situation befindet, die den nun gesetzten Rahmenbedingungen nicht gerecht wird. 

Durch unsere enge Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Seminar ist ein Austausch zur weiteren Entwicklung der Prüfungslehrproben rasch möglich. Eure Seminarrektor*innen und Seminarleitungen wissen, welche Zusatzherausforderungen diese Situation mit sich bringen und setzen sich für euch und für faire Lösungen vor Ort ein.

Download des Antwortschreibens


 

Die Coronapandemie stellt eine große Belastungsprobe für alle Lehrkräfte, Schulleitungen, Verwaltungsangestellten etc. dar. Vor allem aber trifft es Lehramtsanwärter*innen und Referendar*innen, denn selbst unter besten Rahmenbedingungen ist diese Ausbildungsphase alles andere als ein Spaziergang. Nun stehen die Ferien vor der Tür und es wurde - wie auch schon im Vorjahr - verabsäumt, klare Regelungen bezüglich der Durchführung der Prüfungslehrproben für Lehramtsanwärter*innen und Referendar*innen aller Schularten, festzulegen.

„Geöffnete Schulen sind nicht mit Unterricht unter regulären Bedingungen gleichzusetzen. Lehramtsanwärter*innen und Referendar*innen stehen unter enormen Druck, auch weil sie nicht wissen was im Falle einer Quarantäne der Klasse bzw. der eigenen Person vor den Prüfungslehrproben passiert. Die Sorge ist groß, dass sich der Rahmenhygieneplan oder andere Regelungen kurz vor der Prüfungslehrprobe noch ändern könnten und sie keine Chance haben, sich darauf vorzubereiten. Manche Lehramtsanwärter*innen und Referendar*innen haben aktuell nur ein Drittel ihrer Klasse im Präsenzunterricht, und können die Schüler*innen nur schwer in Methoden und Sozialformen schulen." beschreibt Monika Faltermeier die Situation.

"Das ist eine unvorstellbare psychische Belastung für die hochmotivierten jungen Kolleg*innen, die sich beweisen und ihr Bestes geben wollen. Was das Schweigen seitens des Mininsteriums für uns unverständlich macht, ist, dass ja vorhersehbar war, dass der Winter wieder eine Verschlimmerung der Lage bringen würde. Man hätte hier bereits früh Regelungen für diese Szenarien treffen können. Stattdessen hängen die Referendar*innen und Lehramtsanwärter*innen weiter täglich in der Luft", so Monika Faltermeier. Sie fordert, die Lehramtsanwärter*innen und Referendar*innen mit dieser Unsicherheit nicht alleine zu lassen. Es braucht jetzt klare Entscheidungen und faire Vorgaben, die Planungssicherheit und Vergleichbarkeit ermöglichen, fordert sie im Namen aller betroffenen Prüflinge. Monika Faltermeier beruft sich dabei auch auf die Aussage des Ministerpräsidenten, niemand durch die Pandemie zu benachteiligen.

Aufgrund dieser äußerst angespannten Lage hat sich der Junge BLLV am 06.12.2021 gemeinsam mit der Fachgruppe Seminar sowie in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Gymnasium mit klaren Worten in einem Brief an Herrn Ministerialdirektor Graf gewandt. Monika Faltermeier, 1. Vorsitzende des Jungen BLLV sowie Barbara Schäfer, Fachgruppenleiterin der Seminarrektor*innen im BLLV, fordern darin zum raschen Handeln auf - immerhin finden die ersten Lehrproben bereits nach den Weihnachtsferien statt:

Briefe ans Kultusministerium zum Download (06.12.2021)

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