Minimalismus im Unterricht

Minimalismus konzentriert sich auf das Wesentliche, indem es Überflüssiges aussortiert und Raum für Klarheit und Erfüllung schafft. Es geht um die Kunst des Weglassens, um das Befreien von Ballast, sei es physisch oder mental, und um das Finden von tiefer Zufriedenheit in den einfachen Momenten des
Lebens.

Im Kontext des Lehramts bedeutet Minimalismus nicht auf Qualität oder pädagogische Prinzipien zu verzichten. Vielmehr geht es darum, den Fokus bewusst auf das Essenzielle zu lenken und das Unnötige zu eliminieren. Es geht darum, den Lernprozess zu vereinfachen, Ressourcen gezielt einzusetzen und eine Umgebung zu schaffen, die sowohl Schüler*innen, als auch den Lehrkräften, Raum zum Wachsen und Entfalten gibt.

Minimalismus im Unterricht

Um den Fokus auf das Essenzielle zu lenken und das Unnötige zu eliminieren, kannst du dich sowohl auf die pädagogische Arbeit als Lehrkraft konzentrieren als auch auf die verwendeten Materialien, die Gestaltung des Klassenzimmers und des Schulhauses beziehen.

Hier sind ein paar Fragen, die helfen, Minimalismus in diesen Bereichen einzusetzen:

1. Minimalismus: pädagogische Praxis als Lehrkraft:

  • Überlege dir vor der Unterrichtsplanung: Was soll gelernt werden? Was ist das Ziel der Unterrichtsstunde? Wie kann ich meine Stunde dementsprechend zielorientiert strukturieren und gestalten?
  • Vor/während/nach dem Unterricht: Gibt es Lern- oder Wissenslücken, die von den einzelnen Schüler*innen noch geschlossen werden müssen, um mit dem nächsten Thema zu beginnen?
  •  Personenwechsel: Ist der Lerneffekt am stärksten, wenn ich die Themen als Lehrkraft vermittle oder können die Inhalte von den Schüler*innen selbst erworben und erklärt werden?
  •  Unterrichtsqualität: Wie kann ich Struktur und Klarheit im Unterricht erzielen? Werden durch die Übungen xy wirklich alle Schüler*innen aktiviert? Wie kann ich mit möglichst wenigen Worten verständlich und motivierend die Inhalte erklären.

2. Minimalismus: Materialien, Klassenzimmer & Schulhaus

  •  Wie sieht die Lernumgebung aus? Ist das Klassenzimmer ansprechend und ordentlich gestaltet und trägt zu einer angenehmen Lernatmosphäre bei?
  • Benötige ich das Arbeitsblatt xy wirklich ausgedruckt? Oder kann ich es auch digital nutzen oder auf bereits vorhandene Materialien und Ressourcen zurückgreifen? Welche Utensilien bestehen bereits im Schulhaus? Kann ich davon welche nutzen?

Wie Du siehst, geht es vor allem um die Reflexion: Es geht darum, den Lernprozess zu vereinfachen, Ressourcen gezielt einzusetzen und eine Umgebung zu schaffen, die sowohl Schüler*innen, als auch den Lehrkräften, Raum zum Wachsen und Entfalten gibt. Lasst uns Minimalismus nutzen, um uns auf das Wesentliche zu fokussieren, daran zu wachsen und professionell, reflektiert und voller Herz zu unterrichten!