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1. Bayernweite Junglehrerwoche

Gelungene Premiere mit 750 motivierten Junglehrer*innen

Mit mehr als 2.000 Workshopteilnahmen in knapp 40 Online-Workshops ist vergangene Woche die erste bayerische Junglehrerwoche zu Ende gegangen - und wird damit wohl auch nicht die letzte gewesen sein. Als abwechslungsreich, kreativ und vor allem praxisbezogen lässt sich das kostenlose Workshopangebot von und für Junglehrer*innen beschreiben. Am besonders großen Interesse an bestimmten Themen zeigte sich neben dem außerordentlichen Gestaltungswillen der junge Lehrerinnen und Lehrer auch deutlich, wo die Ausbildung in nicht mehr zeitgemäßen Strukturen steckt und nur mangelhaft auf die Herausforderungen als Lehrkraft von heute vorbereitet.

"Better Together" - auch online

So lautet nicht erst seit der diesjährigen Ausgabe unseres Lieblingstage-Lehrerplaners unser Motto. Seit vielen Jahren stehen euch die Bezirksgruppierungen des Jungen BLLV mit einer breiten Palette an Serviceangeboten und Veranstaltungen, wie etwa den Bezirksjunglehrertagen, zur Seite. Doch eine bayernweite Junglehrerwoche - das gab's noch nie, und von diesem Vorhaben ließen wir uns auch nicht durch die Coronapandemie abhalten! So gestaltete sich das Programm der Woche durch knapp 40 kostenlose Workshops von Junglehrerinnen und Junglehrern aus allen Bezirken.

Aus der Not, sich nicht persönlich treffen zu können, wurde in der Junglehrerwoche kurzerhand eine Tugend: Durch das Angebot der Workshops im Online-Format ermöglichten wir es den Teilnehmenden ohne weite Anreise neben dem herausfordernden Berufsalltag mehrere Workshops zu besuchen. Um 14.30 Uhr ein Workshop über Sketchnotes aus Oberfranken und anschließend direkt weiter in "Flipped Classroom" vom Jungen BLLV Oberpfalz - kein Problem! Die digital versierten Referent*innen wussten das Format optimal zu nutzen, und so wurde vor der Kamera auch geturnt, gesketched, gerechnet oder Alltagsgegenstände in Percussionobjekte umfunktioniert. Die voll an der Schule tätigen Junglehrer*innen setzten mit ihren Workshops vor allem auf einen starken Praxisbezug. Sie haben selbst erfahren, wie sehr dieser im Studium fehlt und dass diese praxisorientierten Themen sie im Berufsalltag weiterbringen.

Praxisschock durch mangelhafte Ausbildung

“Aufgrund des fehlenden Praxisbezugs im Lehramtsstudium sehen wir bei vielen einen regelrechten Praxisschock beim Einstieg ins Referendariat“, erläutert Monika Faltermeier, 1. Vorsitzende des Jungen BLLV, einen Hauptgrund für die große Nachfrage an  praxisorientierten Workshops wie etwa "Methodenkoffer 2.0". Dieser wurde aufgrund großer Nachfrage kurzerhand sogar wiederholt. Monika fordert im Zuge einer Pressemitteilung im Nachgang an die Junglehrerwoche eine bessere Vorbereitung auf das Berufsleben während der Ausbildung.

Gleiches gilt beispielsweise auch für Workshops wie “Leistung neu denken” oder "schwierige Elterngespräche", die ebenso Fehler im System widerspiegeln. “Lehrer werden selbst mit veralteten Methoden ausgebildet, sollen dann aber plötzlich nach dem Lehrplan Plus kompetenzorientiert unterrichten. Auf wichtige Themen wie Elternarbeit werden viele nicht vorbereitet und sind dankbar über Zusatzangebote. Hier liegt jedoch ein Fehler im System, wenn Lehrerinnen und Lehrern so grundlegende Fertigkeiten nicht mitgegeben werden!” krisitsiert sie. Faltermeier steht deshalb auch hinter der Forderung der Lehramtsstudierenden im BLLV nach einem modernen 1. Staatsexamen und dem Modell der flexiblen Lehrerbildung des BLLV. 

„Ich sehe eine Vielzahl an jungen Kolleginnen und Kollegen, die engagiert auch in ihrer Freizeit daran arbeiten, Lücken aus der Ausbildung zu schließen, die sie nicht selbst verschuldet haben.“, unterstreicht Faltermeier das große Engagement der Junglehrer*innen. 

"Auf jeden Fall wieder praktische Beispiele für den Unterricht, das war sehr gewinnbringend."
"Danke für das vielfältige und tolle Angebot. [...] Über eine zweite Junglehrerwoche würde ich mich also sehr freuen!"

Mehr als 2.000 Workshopteilnahmen motivieren fürs nächste Jahr

Dass in einem der bisher herausforderndsten Schuljahre seit Jahrzehnten das Interesse an der Junglehrerwoche so überwältigend groß ist, zeigt die enorme Motivation unserer Kolleg*innen und bestärkt uns, die Idee fortzuführen. Mit mehr als 2.000 Workshopteilnahmen von etwa 750 Junglehrer*innen ist die Woche zu Ende gegangen. Euer Feedback und eure Themenvorschläge aus unserem Online-Fragebogen nehmen wir sehr gerne auf, um die Junglehrerwoche 2022 noch besser auf die Bedürfnisse von euch Junglehrer*innen zuzuschneiden.

"Ich bin sehr stolz, dass wir in einem Zusammenwirken vieler engagierter Junglehrerinnen und Junglehrer im BLLV die erste bayernweite Junglehrerwoche veranstalten konnten. Ein großes Dankeschön an alle Organisator*innen, Referent*innen und Teilnehmer*innen, die zum Gelingen beigetragen haben!", resümiert Claudia Rauch, Mitinitiatorin und 1. Vorsitzende des Jungen BLLV Oberbayern.

Zum Abschluss noch eine Herzensangelegenheit: im Rahmen der Junglehrerwoche haben wir eine Spendenaktion für das Kinderhaus "Casadeni" in Peru initiiert. Mit dem Verwendungszweck "Junglehrer für Peru" setzen wir uns für jene Familien ein, die von der Hungersnot sehr schwer betroffen sind. Wir bedanken uns für jeden gespendeten Euro, der direkt nach Peru geht!

"Ich habe 5 Workshops besucht und war von allen begeistert."
"Ich konnte supergut zuhören und die Zeit ging wirklich schnell vorbei. Ein großes Lob daher an alle Referent*innen."