„Es ist eine Frechheit, dass es so kurz vor den Ferien noch immer keine Entscheidung zu diesem Thema gibt. Seit Monaten weiß das Ministerium um die Problematik und doch ist nichts passiert. Wertschätzung und Fürsorge durch den Dienstherrn sehen anders aus“, sagt die Vorsitzende des Jungen BLLV, Monika Faltermeier.
Die Lehramtsanwärter*innen und Referendar*innen aller Schularten stehen durch das Schweigen des Ministeriums unter besonderem Druck. Das Infektionsgeschehen entwickelt sich sprunghaft und es besteht seit Wochen keinerlei Planungssicherheit. Während die Staatsregierung letzte Woche beschloss, alle Schüler*innen ab Jahrgangsstufe 8 (Prüfungsklassen ausgenommen) in den Distanzunterricht zu schicken, verkündeten die einzelnen Regierungen, dass an den regulären Prüfungslehrproben festgehalten werde. Diese Art der Kommunikation und die daraus resultierende mangelnde Transparenz ist eine unfassbare Belastung für unsere jungen Lehrkräfte. Bis zum letzten Tag vor der Lehrprobe müssen sie Angst haben, dass sie selbst oder die Klasse in Quarantäne geschickt werden. Jetzt gehen sie in die Ferien und können bereits in den Ferien ihren Lehrprobenbrief bekommen - ohne zu wissen, ob die Schule überhaupt wieder aufmacht und ohne Fächer wie Sport oder Religion in den letzten Wochen regulär unterrichtet zu haben. „Dieses Schuljahr in eine absolute Ausnahmesituation. Dem muss Rechnung getragen werden, indem die Prüfungslehrproben für alle Schularten durch Prüfungsgespräche ersetzt werden!“ fordert der Vorstand des Jungen BLLV.
„Was das Schweigen für uns unverständlich macht, ist vor allem die Tatsache, dass wir ja ein erprobtes Verfahren haben, mit dem die Problematik sofort gelöst werden könnte. Prüfungsgespräche wurden im letzten Schuljahr bereits erfolgreich durchgeführt. Es gibt klare Vorgaben und Regeln für sie, die sofort implementiert werden könnten. Stattdessen hängen die Referendarinnen und Referendare weiter täglich in der Luft“, kritisiert die 1. Vorsitzende.
Zeitgleich herrscht für schwangere Referendarinnen große Ungewissheit. Obwohl sie das ganze Schuljahr über an allen Seminarveranstaltungen digital teilgenommen haben und den Unterricht und das Material von zuhause vorbereitet haben, wissen sie nicht, ob ihnen dieser Ausbildungsabschnitt angerechnet wird.
Dies entspricht in keinster Weise einer fairen, vergleichbaren und wertschätzenden Prüfungssituation. Der Junge BLLV beruft sich hier auf die Aussage des Ministerpräsidenten, niemand durch die Pandemie zu benachteiligen und fordert im Namen aller betroffenen Prüflinge eine sofortige und faire Regelung. Deswegen hat sich der Junge BLLV mit klaren Worten in einem weiteren Brief an den Minister gewandt. „Es muss jetzt gehandelt werden. Es wurde bereits zu lange gewartet. Die Referendar*innen brauchen Klarheit und Planbarkeit!“ so die 1. Vorsitzende, Monika Faltermeier.
Der Junge BLLV, der über 18.000 Junglehrkräfte aller Schularten im BLLV vertritt, setzt sich dafür ein, diese enorme psychische Belastung deutlich abzumildern. Aus diesem Grund hat Monika Faltermeier als Vorsitzende des Jungen BLLV erneut einen Brief direkt an Staatsminister Piazolo gerichtet. Darin fordert der Junge BLLV eine klare Regelung noch im Kalenderjahr 2020, da die ersten Prüfungslehrproben bereits im Januar stattfinden. Der Brief kann eingesehen werden (siehe "Downloads" am Ende des Artikels) und umfasst folgende Forderungen:
Die Forderungen lauten:
- Wir fordern, dass die Lehrproben der Referendar*innen aller Schularten durch Prüfungslehrproben ersetzt werden.
- Wir fordern, dass schwangere Referendarinnen bzw. Lehramtsanwärterinnen, die aktuell nicht in Präsenz unterrichten können und ihre Arbeit im Distanzunterricht von zuhause durchführen, diese Ausbildungsabschnitte voll angerechnet bekommen.
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